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Bruno Dobler Referent & Keynote Speaker
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737-Max-Krise: Boeing-Chef Calhoun zieht Konsequenzen

Flugzeug mit Rauch im Sturzflug: Bildnachweis: Foto von Richard R. Schünemann auf Unsplash

«Eine ernst genommene Fehlerkultur hilft durch Krisenzeiten»

Bildnachweis: Foto von Richard R. Schünemann auf Unsplash

In jüngster Zeit gab es einen bedeutenden Wechsel im Management von Boeing: CEO David Calhoun ist aufgrund der Sicherheitsprobleme um die Boeing 737-MAX zurückgetreten. Trotz seiner Bemühungen das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen, konnte er dieses Ziel nicht erreichen. Dieses Ereignis zeigt die vielfältigen Herausforderungen, denen sich CEOs stellen müssen, wenn sie ihr Unternehmen durch Situationen navigieren müssen.

 

CEOs tragen immer die Verantwortung

 

Das Flugzeugmodell 737-Max von Boeing ist in der Vergangenheit immer wieder wegen erheblicher Sicherheitsmängel in die Schlagzeilen geraten. Nun zieht CEO David Calhoun die persönlichen Konsequenzen und kündigte kürzlich seinen Rücktritt an. Die Börse reagierte prompt positiv auf diese Nachricht. Trotz seiner Bemühungen, das Vertrauen zurückzugewinnen, ist ihm dies nicht gelungen. Die Situation bei Boeing zeigt, dass der Erfolg oder Misserfolg eines CEO oft von externen Faktoren abhängt. Dennoch sollte sich jeder CEO dieser Tatsache bewusst sein, da er letztlich für die Risikobewertung, die Kontrolle und die Auswahlprozesse verantwortlich ist und entsprechende Vorsicht walten lassen muss. Der ehemalige Flugkapitän, Unternehmensberater und Keynote-Speaker Bruno Dobler hat die Ereignisse rund um die Boeing 737-Max und insbesondere deren Auswirkungen auf die Unternehmensführung genau verfolgt.

 

Dobler resümiert die Ereignisse: „Das Beispiel Boeing macht deutlich, dass auch in der Luftfahrt, in der die Sicherheit an erster Stelle steht, Fehler passieren können, auch wenn sie in dieser Branche und in diesem Ausmaß sehr selten sind. Es zeigt auch, dass das ‚erdgebundene‘ Management mit Krisen anders umgeht und Sicherheitsbestimmungen großzügiger auslegt als Piloten, die während des Fluges die Verantwortung für viele Menschenleben tragen, es täten. Ein laxer Umgang mit den Sicherheitsvorschriften führt immer zu einem tragischen Absturz.“ In seinem Vortrag „Denken / Handeln wie ein Pilot – damit aus Fehlern kein Crash entsteht“ spricht der erfahrene Pilot auch aus der Sicht des Unternehmensberaters über Fehler, die zum Unglück führen, wie man daraus lernt und warum eine ernsthaft gelebte Fehlerkultur in der Luftfahrt und in Unternehmen unerlässlich ist. „In der Luftfahrt ist es eine Daueraufgabe, Fehlern bis ins kleinste Detail nachzugehen, um ein unter Umständen schweres Unglück zu verhindern. Der Grund dafür ist einfach: Fehler, die erkannt und beseitigt wurden, können nicht mehr Teil einer Fehlerkette sein. In der Luftfahrt können, wie überall, kleinste Fehler zu einer Katastrophe führen, wenn sie unbemerkt bleiben. Gerade deshalb ist eine ausgeprägte Fehlerkultur so wichtig“, erklärt der Keynote Speaker. Ebenso entscheidend ist die richtige, präzise Vorbereitung. Kaum eine Katastrophe ist auf eine einzige Fehlentscheidung zurückzuführen. Das zeigt die Praxis. Piloten wissen, dass in der Fliegerei mindestens fünf Fehler hintereinander passieren müssen, die nicht erkannt und deshalb auch nicht korrigiert werden, bevor es zur Katastrophe kommt.

 

Fehlerkultur nur ein Buzzword in Unternehmen?

 

Der richtige Umgang mit Fehlern sollte daher nicht nur im Cockpit, sondern in jedem „erdgebundenen“ Unternehmen vorgelebt werden. Das schließt die Luftfahrtbranche ein. Eine Fehlerkultur wie in der Fliegerei sucht man allerdings vergeblich. Nur wer Fehler macht und sie auch meldet, schafft dauerhaft die Voraussetzung, aus ihnen zu lernen und so besser und widerstandsfähiger zu werden. Hier können sich viele Unternehmen ein Beispiel an der Aviatik nehmen. Mit Blick auf das Beispiel Boeing sagt Bruno Dobler: „Mut und die Bereitschaft, mit Unsicherheiten umzugehen, können entscheidend sein, um zu wachsen und erfolgreich zu sein, auch wenn nicht alles vorhersehbar ist. Eine ernsthafte Fehlerkultur trägt dazu bei.“
 

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