Bruno Dobler Referent & Keynote Speaker
Zum Thema:
Unternehmenskrise: Externe Faktoren werden oft unterschätzt
Krisen durch Vorbereitung und Training begegnen
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Viele Firmen sind auf Unvorhergesehenes wie Krisen oft mangelhaft oder gar nicht vorbereitet. Da sich diese in den letzten Jahren gehäuft haben, ist auch eine Zunahme von Restrukturierungsmassnahmen zu verzeichnen. Experten empfehlen daher, dem Risikomanagement rechtzeitig mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Dazu gehören flexible Anpassungsstrategien, damit in Zukunft besser auf solche externen negativen Einflüsse reagiert werden kann.
Eine Studie von Roland Berger aus dem Jahr 2023 zeigt, dass viele Unternehmen schlecht auf externe Krisen wie Pandemien, Kriege und Inflationswellen vorbereitet sind. Dies führt zu erheblichen Belastungen. Firmen sind gezwungen, ihre Strukturen umzubauen, da sie sich nur schwer an steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie geopolitische Unsicherheiten anpassen können. Diese Umstrukturierungsprozesse haben in den letzten Monaten zugenommen, wie die Studie bereits gezeigt hat und sich auch in den jüngsten Wirtschaftsnachrichten immer häufiger widerspiegelt. Experten empfehlen daher, dem Risikomanagement, der Diversifizierung der Lieferketten und der Verbesserung der Liquiditätsreserven mehr Aufmerksamkeit zu widmen, um die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern.
Krisenmanagement: Pflichtprogramm für Führungskräfte
Der Unternehmensberater, ehemalige Aufsichtsrat der Zürcher Kantonalbank und Pilot Bruno Dobler sieht diese Entwicklung ebenfalls mit Sorge. Seiner Erfahrung nach führt der ständig wachsende Druck – gleich ob intern oder extern - bei Führungskräften auch zu einer Verengung des Blickwinkels, die Lösungen fast unmöglich macht. Gerade in solchen Situationen könne die Wirtschaft von der Luftfahrt lernen. „Viel zu häufig wird nur von Zielen gesprochen, die zu erreichen sind. Dabei kommt es auch auf den Weg dorthin an. Und das wird häufig übersehen. ‚Expect the Unexpected’ lautet ein Grundsatz in der Luftfahrt. Unternehmen, denen es gelingt, sich immer wieder auf das Unerwartete einzustellen, haben gute Chancen, erfolgreich auch durch die größten Turbulenzen zu navigieren. Piloten werden darauf trainiert, wie es zu einer Krise kommen kann und was dann zu tun ist - um Probleme zu lösen, bevor es zum Crash kommt. Das geht nur durch Übung und Vorbereitung", so der ehemalige Flugkapitän. In seinem Vortrag „ Wie Piloten Probleme lösen, um sicher zu landen" geht der Keynote Speaker in diesem Zusammenhang ausführlich auf Themen wie Risiko, Kommunikation, Chance und Feedback ein. Er beschreibt, was Krisenmanagement bedeutet, wie man sich darauf vorbereitet und wie man im Krisenfall kommuniziert.
Die Routinefalle: Expect the Unexpected
In der Luftfahrt hat das Ankommen, die sichere Landung oberste Priorität - ein Crash ist keine Option. Piloten und Crews tragen Verantwortung für die Passagiere und üben täglich, mit Unvorhergesehenem umzugehen, selbst wenn es sich um einen scheinbaren Routineflug handelt. Nichts wird dem Zufall überlassen, denn jeder Flug ist anders und hat seine eigenen Besonderheiten. Einstellung und Grundsätze dieser Art sollten auch für Unternehmen gelten: Auch hier ändert sich jeden Tag etwas und nichts ist Routine, betont Flugkapitän Bruno Dobler. Präventive Maßnahmen, zu denen Vorbereitung und strukturierte Entscheidungsprozesse zählen, helfen, Krisen und Hektik zu vermeiden. Dazu gehört auch, Probleme rechtzeitig anzusprechen. „Piloten lernen den richtigen Umgang mit Problemen und eine Lösung dafür zu finden, bevor sich ein Crash nur schon ankündigen kann. Mit diesem einzigartigen Wissen ausgestattet lassen sich Krisen mit Selbstbewusstsein begegnen. Hier könnte die Wirtschaft sich entscheidende Punkte abschauen “, so Keynote Speaker und Unternehmensberater Bruno Dobler.