Sorgen Sie sich um die Pilotprojekte!
Wie fand der Begriff „Pilotprojekt“ oder „wir machen einen Piloten“ in die Arbeitswelt? Hier eine Erklärung: Als damals ein Ueberbegriff für neue Projekte gefunden werden sollte, über deren Ausgang man sich nicht so sicher fühlte, fand man die Gemeinsamkeit in der Luftfahrt. Vor 40 Jahren musste bei weniger als 300’000 Abflügen ein schweres Flugunglück hingenommen werden. Vielleicht drängte sich deshalb der Ausdruck Pilotprojekt auf. Nun, 2015 passierte das – gottlob – noch bei gerade mal bei beachtlichen 4,7 Millionen Flügen. Oder noch verständlicher ausgedückt: Sie müssten während langen 12’877 Jahren täglich ins Flugzeug steigen um statistisch gesehen von einem solchen Unglück betroffen zu werden. Von dieser Erfolgsquote können die Pilotprojekte auf der ganzen Welt und auch in den meisten Betrieben nur träumen. Denn die Rate des Scheiterns liegt hier, wie damals, immer noch im kleinen zweistelligem Rahmen. Eindrücklich zeigt das, wie total falsch der Begriff „Pilotprojekt“ in der Arbeitswelt immer noch verwendet wird. Wegen der hohen Ausfallwahrscheinlichkeit solcher Pilotprojekte käme es nämlich keinem Piloten in den Sinn, in die allermeisten Projekte einzusteigen. Es wäre ihnen viel zu gefährlich. Nehmen Sie die Pilotprojekte ernst. Es handelt sich viel zu oft eben nicht um Pilot- sondern um Absturzprojekte.
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